Sonntag, 1. August 2010

Nachtlantik

Über die Reling schwappt Mondmilch,
achtern beim Pool durch Saunaluft.
Schwappt sie, oder wanken Schiff und Mann?
Die Brücke steht und brückt Wellen.
Glücksschrauben helfen,
dieselgestärkt.
Wacht noch der Käpt‘n, nachts um halb drei?
Auf schlafenden Gründen wellt sich das Meer,
das wir verletzen müssen,
weil wir es lieben.
Wie viele Streifen hat unser Offizier,
den keiner ansieht,
so daß er steuert, nicht schwankt?
Schwanken wie wir darf er nicht,
wir, die wir seefern
gegen das Wanken treten,
statt mit ihm zu schwanken,
um fester zu stehen.
Fester zur Mondnacht,
die milchig fällt.
Auslaufen tut sie
die Mondmilch,
nicht schwappen.
In ruhigem Fluß,
vor schwankenden Augen,
die schwächer sind
als alles Meer
und unsere Stärke.

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